Merlo P 39.10 - Feuerwehr Niederösterreich
Teleskoplader haben bei den NÖ Feuerwehren eine kurze Geschichte. Zunächst wurden zwei Stück vom NÖ Landesfeuerwehrverband für die Feuerwehren Aspang-Markt und St. Pölten angeschafft, um zu sehen, wie sich die Sonderfahrzeuge im Einsatz bewähren. Neben dem letzten großen Hochwasser im Juni 2013, bei dem beide Teleskoplader im Dauereinsatz standen, kamen die Sondergeräte auch bei den Jugendlagern sowie den Landesfeuerwehr-Leistungsbewerben zum Einsatz, sodass schließlich der Beschluss erfolgte, dass weitere drei Stück beschafft werden und mittelfristig jeder NÖ Bezirk über ein solches Fahrzeug verfügen soll.
Vor wenigen Wochen erfolgten die Übergaben der Teleskoplader Merlo P 39.10, sodass nun in Summe fünf Stück im Einsatz stehen. Das nötige Equipment, wie beispielsweise Arbeitskorb, Schaufeln und Haken für Wechselladeaufbauten sind ebenfalls Bestandteil des Sonderfahrzeuges. Der Vorsitzende des technischen Ausschusses LFR Josef Huber wird in internen Kreisen als Gründungsvater der Feuerwehr-Teleskoplader bezeichnet. Huber hat sich in den letzten Jahren intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und den Nutzen für die Feuerwehren rasch erkannt. „Diese Sonderfahrzeuge sind quasi eine Mischung aus Stapler, Zugmaschine, Traktor und Bagger, was wiederum für einen Einsatz bei den Feuerwehren spricht, da man mit einem Fahrzeug unterschiedliche Arbeiten ausführen kann. Um die Geräte „feuerwehrtauglich“ zu machen, haben wir nach Erarbeitung eines Leistungskataloges und öffentlicher Ausschreibung mit der Firma Mauch aus Oberösterreich einen soliden Partner gefunden.“ OBR Ing. Kurt Jestl vom NÖ Landesfeuerwehrkommando ergänzt: „Es ist ja leider nicht so, dass die Teleskoplader in Feuerwehrausführung vom Produktionsband rollen. Neben Einsatzsignalen fehlt die Umfeldbeleuchtung, Funkgerät, ein Bordmonitor für die Überwachung der Anbaugeräte, eine Rückfahrkamera und Halterungen für Ausrüstungsgegenstände um nur wenige Beispiele zu nennen.“
Bei KHD-Einsätzen bereits bestens bewährt.
In den letzten Jahren haben sich die ersten Teleskoplader bei KHD-Einsätzen durch ihre Anwendungsvielfalt bereits bestens bewährt. Um nur einige Beispiele zu nennen: Nach Murenabgängen im Bezirk Neunkirchen wurde ein Teleskoplader als Räumfahrzeug eingesetzt. Mit der großen Ladeschaufel konnten binnen kürzester Zeit dutzende Kubikmeter Geröll beseitigtwerden. Nach der Grobarbeit wurde kurzerhand der Kehrmaschinenaufsatz montiert und die Straße besenrein gesäubert. In Theiss half ein Teleskoplader bei der Errichtung eines provisorischen Dammes, der aus Betonleitwänden bestand und die gefährdete Ortschaft vor den Wassermassen schützen sollte. Mit dem Formteilgreifer, der am TL angebracht war, wurden die Wände entlang der S5 platziert. So konnten innerhalb weniger Stunden mehrere hundert Meter Damm aufgebaut werden. Aber auch bei Landesfeuerwehrleistungsbewerben wurden die Arbeitstiere eingesetzt. Um es wieder auf den Punkt zu bringen: die Anwendungsvielfalt spart nicht zur Zeit, sondern auch Ressourcen.